Review of Post_Piano 2 [12k1032]

Spex (DE)

Kenneth Kirschner improvisiert bei offenem Fenster ein impressionistisches Kleinod auf dem Piano und Taylor Deupree überarbeitet dieses digital. Ein einfaches und stimmiges Konzept. Das Ergebnis der zweiten Ausgabe dieser indirekten, aber doch innigen Zusammenarbeit ist sogar noch tiefer und berückend schöner gelungen als der erste Versuch. Der Ansatz erinnert zunüchst an die Kollaborationen von Ryuichi Sakamoto und Alva Noto. Das Temperament der beiden New Yorker ist jedoch ein anderes: weniger kühle Entrückung als die Wärme und Nühe einer konkreten Musik, einer konkreten Situation, bei der dei Geräusche der Umgebung immer mitspielen, immer bedeutungsvoll sind. Die digitalen Übersetzungen Deuprees greifen diese Elemente auf und verweben sie zu einem dichten Klanggeschehen von ambienter Ausgerutheit und Weite – ohne im Geringsten wie bekannte Modelle zu klingen. Ein neuerlicher Beweis der Ausnahmestellung Deuprees im aktuallen Elektronikgeschehen. Kirschner ist Aktivist der “Open Source Music” – Bewegung und verzichtet auf ein Copyright seiner Musik. Die Post_Piano Originale sing frei kopierbar (von www.kennethkirschner.com) und offen für weitere Bearbeitungen.

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