Bad Alchemy (DE)
Nach Gutevolk, Midori Hirano, Aki Tsuyuko scheint nun Sanae Yamasaki aus Sapporo mit melancholischem Kleinmädchenpop und “Tip Toe Blues” den Humbert Humbert in mir wecken zu wollen. Bei ihr wird auf Japanisch gesäuselt und gehaucht und neben Synthesizer- und Electronicgewölk mit Pastelltönen von Orgel, Metallophon, Drum Machine und “nostalgic toy instruments” fein verschliert, umzwitschert und durchplimpelt. Wie sie bei “Shaggy” zu Pianogetupfe und Keyboarddrones Steine in einen vereisten See schmeißt, überhaupt die aus allen Ritzen quellenden noisigen Verzwirbelungen, das hat ja sogar einen gewissen Charme. Aber der notorische “Ich bin klein mein Herz ist rein”-Ton und die Bambi-Verletzlichkeit all dieser ewig 14-jährigen japanischen Schulmädchen, das ist eine Masche, die bei mir nicht zieht. “Wham & Whammy” treibt diesen Baby-Ton per Vocoder auf die Spitze. Für mich klingt das irgendwie nach ET, nach Wesen, die aus Kusama Yayois Polkadot-Eiern schlüpfen und die Welt mit riesigen Manga-Augen anblicken.